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Ent­wick­lung eines ef­fek­ti­ven und wirt­schaft­li­chen Ver­fah­rens zur scho­nen­den Rei­ni­gung von Stein- und Putz­fas­sa­den mit At­mo­sphä­ren­druck­plas­men

IGF 15271 N

 

Der­zeit wer­den ver­schmutz­te Fas­sa­den meist mit Strahl­ver­fah­ren ge­rei­nigt, bei denen ent­we­der Was­ser oder Ge­mi­sche aus Was­ser, Luft und fes­ten Strahl­mit­teln ein­ge­setzt wer­den. In Spe­zi­al­fäl­len (z.B. bei der Graf­fi­ti­ent­fer­nung) wer­den auch or­ga­ni­sche Lö­se­mit­tel ein­ge­setzt, wobei auf­wän­di­ge Zu­satz­maß­nah­men des Ar­beits- und Um­welt­schut­zes er­for­der­lich sind.

Ein Nach­teil der pra­xis­üb­li­chen wäss­ri­gen Strahl­ver­fah­ren sind die hohen Per­so­nal- und Be­triebs­kos­ten. Der­ar­ti­ge Ver­fah­ren er­for­dern hohe Was­ser­men­gen, aus denen schad­stoff­be­las­te­te Ab­wäs­ser re­sul­tie­ren kön­nen.

Fer­ner kann der Ein­satz was­ser­in­ten­si­ver Fas­sa­den-Rei­ni­gungs­ver­fah­ren je nach Ei­gen­schaf­ten der Fas­sa­den-Ma­te­ria­li­en zu wei­te­ren Pro­ble­men (z.B. Durch­feuch­tung, ab­ra­si­ve Ef­fek­te) füh­ren.

Eine Al­ter­na­ti­ve zu den ge­nann­ten Rei­ni­gungs­ver­fah­ren bie­tet die Plas­ma­tech­no­lo­gie. Wie im ab­ge­schlos­se­nen For­schungs­pro­jekt ge­zeigt, kön­nen ty­pi­sche Fas­sa­den­ma­te­ria­li­en wie Klin­ker, Sand­stein, Fein­stein­zeug, Mar­mor, Gra­nit, Elo­xal und Edel­stahl mit kal­tem At­mo­sphä­ren­druck­plas­ma ge­rei­nigt wer­den.

Als An­schmut­zun­gen wur­den u.a. be­son­ders schwer zu ent­fer­nen­de Mo­dell­sys­te­me wie Graf­fi­ti­an­schmut­zun­gen (Acryl- und Kunst­harz­la­cke) und künst­li­che At­mo­sphä­ren­schmut­ze ein­ge­setzt. Die an­ge­schmutz­ten Pro­ben wur­den zur Si­mu­la­ti­on von Pra­xis­be­din­gun­gen einer de­fi­nier­ten Be­wit­te­rung (ab­wech­seln­de UV-Be­strah­lung und Be­tau­ung, 30 Tage) aus­ge­setzt. Zur Er­zie­lung einer guten Rei­ni­gungs­wir­kung wur­den ver­schie­de­ne Pro­zess­ga­se (Druck­luft, Argon, Stick­stoff) ein­ge­setzt und die Plas­ma-Pro­zess­pa­ra­me­ter op­ti­miert, dar­un­ter Dü­sen­geo­me­trie, Ab­stand Dü­se-Sub­strat, Vor­schub­ge­schwin­dig­keit und An­zahl der Plas­ma-Be­hand­lun­gen.

Bei An­wen­dung von Druck­luft als Pro­zess­gas wurde unter Ein­satz eines hoch­en­er­ge­ti­schen Druck­luft-Plas­ma­strahls ein ef­fek­ti­ver Ab­trag ver­schie­de­ner Acryl- und Kunst­harz­la­cke sowie von Algen und Pil­zen er­reicht.

Die un­ter­such­ten Ma­te­ria­li­en wur­den dabei so­wohl me­cha­nisch als auch ther­misch nicht ge­schä­digt. Eine ef­fek­ti­ve Plas­ma­be­hand­lung war bei re­la­tiv nied­ri­gen Ober­flä­chen­tem­pe­ra­tu­ren von 60 bis 80°C für mi­ne­ra­li­sche bzw. 70° bis 115°C für me­tal­li­sche Sub­stra­te mög­lich.

Wei­ter­hin wurde das ent­wi­ckel­te Plas­ma­ver­fah­ren in der Pra­xis ge­tes­tet und mit her­kömm­li­chen Rei­ni­gungs­ver­fah­ren ver­gli­chen. Dabei konn­ten Lacke, Algen und Pilze auch von sehr rauen Fas­sa­den­ma­te­ria­li­en (z.B. Putz, roter Klin­ker) che­mi­ka­li­en- und rück­stands­frei ent­fernt wer­den.

Das IGF-Pro­jekt 15271 N der For­schungs­ver­ei­ni­gung Eu­ro­päi­sche For­schungs­ge­mein­schaft Rei­ni­gungs- und Hy­gie­ne­tech­no­lo­gie e.V., Cam­pus Fich­ten­hain 11, 47807 Kre­feld, wurde über die AiF im Rah­men des Pro­gramms zur För­de­rung der in­dus­tri­el­len Ge­mein­schafts­for­schung und -ent­wick­lung (IGF) vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.

 

Der Schluss­be­richt ist bei der FRT er­hält­lich.

Das IGF-Pro­jekt 15271 N der For­schungs­ver­ei­ni­gun­g Eu­ro­päi­sche For­schungs­ge­mein­schaft Rei­ni­gungs- und Hy­gie­ne­tech­no­lo­gie e.V., Cam­pus Fich­ten­hain 11, 47807 Kre­feld, wurde über die AiF im Rah­men des Pro­gramms zur För­de­rung der in­dus­tri­el­len Ge­mein­schafts­for­schung und -ent­wick­lung (IGF) vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.