Antimikrobielle Self-Assembling-Systeme zur Gewährleistung einer nachhaltigen Oberflächenhygiene
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Ziel des Forschungsvorhabens sind Desinfektionsreiniger auf Basis antimikrobieller Self-Assembling-Systeme (SAS), aus deren Anwendung keine verstärkte Schmutzhaftung an behandelten Bodenbelägen resultiert und die zu einer nachhaltigen Hygiene dieser Beläge führen.
Die SAS basieren auf Peptiden, die sich oberhalb einer definierten Konzentration (kritische Aggregationskonzentration, CAC) zu stabilen Aggregaten zusammenlagern und nur in diesem aggregierten Zustand antimikrobiell wirken.
Während der Unterhaltsreinigung führen im Desinfektionsreiniger vorliegende SAS-Aggregate auch bei Vorliegen von Kontaminationen mit hohen Konzentrationen an Erregern zur effektiven Desinfektion der Bodenbeläge.
Die nach der Unterhaltsreinigung auf dem Belag verbleibenden SAS-Aggregate sorgen für die umgehende Inaktivierung von Erregern, die in geringer Konzentration zwischen zwei Dekontaminationsmaßnahmen auf den Bodenbelag auftreffen.
Eine Akkumulation antimikrobieller Wirkstoffe kann durch ein regelmäßiges Wischen (z.B. wöchentlich) mit reinem Wasser (Verdünnen der SAS-Konzentration auf einen Wert unterhalb der CAC) ausgeschlossen werden.
Da hierbei die SAS-Aggregate aufgelöst werden, enthält das Wischwasser keine antimikrobiell wirksamen Substanzen mehr. Die SAS sind biologisch abbaubar und werden im Rahmen der biologischen Wasseraufbereitung in der kommunalen Kläranlage enzymatisch abgebaut bzw. verstoffwechselt.
Aufgrund der resultierenden erhöhten Hygienesicherheit ist davon auszugehen, dass Hygienekommissionen die Anwendung von Desinfektionsreiniger auf Basis antimikrobieller SAS in ihren Hygieneplänen vorsehen.
Durch den Einsatz der SAS-basierten Desinfektionsreiniger lässt sich der Aufwand für die desinfizierende Unterhaltsreinigung elastischer Bodenbeläge im Vergleich zum Aufwand bei Anwendung derzeitiger Systeme deutlich verringern.