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Plasma-aktivierter Organo-Dampf zur Desinfektion semikritischer Medizinprodukte am Beispiel von Ultraschall-Sonden

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Wiederverwendbare semikritische Medizinprodukte (MP) müssen nach jeder Nutzung einer Aufbereitung mit abschließender Desinfektion unterzogen werden.

Zahlreiche MP wie z.B. transvaginale/transrektale Ultraschall (US)Sonden sind bauartbedingt nicht flüssigkeitsdicht und werden bislang üblicherweise mittels manueller Wischreinigung und -desinfektion aufbereitet.

Wischverfahren gelten als nicht validierbar und werden deshalb von Behörden zunehmend als unzulässig für die Aufbereitung betrachtet.

Ziel des Forschungsvorhabens ist ein auf Plasma-aktiviertem Organo-Dampf basierendes Desinfektionsverfahren, das die Desinfektion der gesamten, nicht flüssigkeitsdichten US-Sonden sowie anderer semikritischer MP erlaubt.

Durch Injektion von Wasser in den Jet eines Atmosphärendruck-Plasmas können effizient kurzlebige anorganische reaktive Sauerstoff-Spezies (ROS) gebildet werden, die mit nachfolgend injizierten organischen Additiven zu organischen ROS reagieren, welche eine lange Lebensdauer aufweisen, sodass sie zur Desinfektion der bis zu 200 cm langen US-Sonden geeignet sind.

Auf Basis einer thermostatisierten Behandlungskammer wird die Umströmung aller zu desinfizierenden Oberflächen der MP mit organischen ROS und somit die Desinfektion gewährleistet.

Es wird ein Verfahren zur Verfügung gestellt, das die Desinfektion nicht flüssigkeitsdichter US-Sonden und anderer semikritischer Medizinprodukte innerhalb von 30 Minuten erlaubt.

Durch das validierbare maschinelle Desinfektionsverfahren wird die Sicherheit für Patienten, Anwender und Dritte verbessert. Haftungsrisiken aufgrund unzureichender Aufbereitung werden reduziert.

Das Pro­jekt wird durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.