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Biobasierte UV-härtende Offset-Druckfarben

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Im Rahmen des „Green Deal“ soll eine deutliche Reduktion des Eintrags von Kunststoffabfällen in die Umwelt stattfinden. Einen Lösungsansatz bietet die Bioökonomie, die den schrittweisen Ersatz fossiler Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe beschreibt.

Der Übergang von einer auf fossilen Rohstoffen basierenden Industrie zu einer nachhaltigen Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen in der Industrie stellt eine wichtige Umstrukturierung für Mensch und Umwelt dar.

Für die überwiegend aus kleinen und mittelständigen Unternehmen (ca. 6.500 Druckereien und ca. 230 vorwiegend mittelständigen Lack- und Druckfarbenhersteller) bestehende Druckindustrie hat dies vor allem Auswirkungen auf die Druckfarben.

Die klassischen Druckfarben basieren auf Bindemitteln, die aus Mineralöl hergestellt werden. In den vergangenen Jahren wurden für verschiedene Offset-Drucktechniken bereits Druckfarben entwickelt, die ganz oder großteils auf nachwachsenden Bindemittel-Rohstoffen basieren.

Im UV-Offsetdruck ist dies noch nicht der Fall. Ziel des Forschungsvorhabens ist daher die Entwicklung biobasierter, bioabbaubarer und deinkbarer UV-härtender Offset-Druckfarben, die in ihren drucktechnischen Eigenschaften mit etablierten Druckfarbensystemen vergleichbar sein soll und keinen negativen Einfluss auf polymere Werkstoffe der Druckmaschine (Walzenmaterial, Dichtungen, Leitungen, usw.) haben.

Durch spezielle Gruppen im Bindemittel, die die Hydrolyseempfindlichkeit der Esterbindungen unter alkalischen Bedingungen erhöhen, wird eine gute Abtrennbarkeit der biobasierte Offset-Druckfarben im Deinkingprozess sichergestellt, d.h. derartige Farben sind gut in etablierte Recyclingprozesse integrierbar.

Eine gute biologische Abbaubarkeit der neuartigen UV-härtenden Offset-Druckfarben wird ferner über die Einführung von labilen Einheiten (z.B. Imine), die unter physiologischen Bedingungen einer schnellen Hydrolyse unterliegen, in die Polymerhauptkette erzielt.

Das Pro­jekt wird durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.