Entwicklung eines Eisstrahl-Reinigungsverfahrens für schwer entfernbare Anschmutzungen auf harten Oberflächen in industriellen, gewerblichen und öffentlichen Bereichen mit dem Ziel der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit kleiner und mittelständischer Gebäudereinigungsunternehmen
AiF 14143 N
In verschiedensten industriellen, gewerblichen und öffentlichen Bereichen werden Bodenbeläge und andere Oberflächen mit unterschiedlichsten Schmutzarten verunreinigt. Je nach Eigenschaften der jeweiligen Oberflächen bzw. Schmutzkomponenten entstehen dabei Anschmutzungen, die nur mit sehr hohem Aufwand wieder entfernt werden können.
Bei den Bodenbelägen sind z.B. poröse bzw. strukturierte Oberflächen problematisch, bei den Verschmutzungen z.B. Öle, Lacke (Metallverarbeitung, Autoindustrie), Polymere, Gummiabrieb (Gabelstapler in der Industrie, Flugzeugwartungshallen), Produktionsreste (Lebensmittel, Chemikalien, Pharmaka) oder auch Kaugummi (Verkehrswege). Mit der Entfernung solcher Anschmutzungen im Rahmen der Unterhaltsreinigung werden in zunehmendem Maße Gebäudereinigungsunternehmen beauftragt. Diese müssen schnell, effektiv und kostengünstig derartige Problemanschmutzungen entfernen. Ein großer Teil der zu reinigenden Oberflächen ist jedoch so unzugänglich oder komplex, dass praxisübliche Reinigungsmaschinen nicht oder nicht wirtschaftlich eingesetzt werden können. Außerdem können auch bei maschinell zugänglichen Flächen kostenintensive Zusatzarbeiten erforderlich sein. Ein prinzipieller Lösungsansatz liegt in der Eisstrahl-Technik, bei der aus Wasser generierte Eispartikel mittels Druckluft auf die zu reinigende Oberfläche aufgebracht werden.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde unter Mitwirkung von Gebäudereinigungsunternehmen ein mobiles Funktionsmuster für den Einsatz der Eisstrahltechnik entwickelt. Dieses ist in der Lage, durch Modifikation verschiedener Parameter (z.B. Luftdurchsatz, Druck, Düsenart) unterschiedlichste Reinigungsaufgaben zu erfüllen. Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen oder hygienischen Anforderungen können verschiedenste Reinigungszusatzstoffe und auch Desinfektionsmittel beigemischt werden. Basierend auf den erarbeiteten Empfehlungen zur effektiven und wirtschaftlichen Anwendung der Eisstrahl-Technik für unterschiedliche Problemanschmutzungen wurde das neue Verfahren in Zusammenarbeit mit Gebäudereinigungsunternehmen in der Praxis erprobt. Auf der Basis der erzielbaren Flächenleistungen sowie einer Kostenkalkulation wurde die Wirtschaftlichkeit gegenüber vergleichbaren Reinigungstechnologien nachgewiesen. Danach verursacht die Eisstrahlreinigung geringere Kosten als alle bisher in der Praxis eingesetzten Verfahren.
Wir danken der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungvereinigungen e.V. (AiF) für die Förderung des Forschungsvorhabens AiF 14143 N, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) erfolgte.
Ferner danken wir den zahlreichen Mitgliedsfirmen für das Bereitstellen von Materialien und die Beratung und Hilfe beim Transfer.
Der Forschungsbericht ist auf Anfrage bei der FRT erhältlich.