Entwicklung eines wasserbasierten Reinigungsverfahrens für Druckmaschinengehäuse
IGF 17952 N
Die Industriereinigung stellt für die Reinigungsdienstleister einen wirtschaftlich bedeutsamen und ausbaufähigen Zukunftsmarkt dar. Die Reinigung von Druckmaschinengehäusen ist hierfür ein typisches Beispiel: Um eine hohe Druckqualität zu gewährleisten, ist nicht nur die Sauberkeit der in den Druckmaschinen befindlichen Gummiwalzen und -zylinder, sondern auch die Sauberkeit der Maschinengehäuse ein zentrales Element im Qualitätsmanagement der letzten Jahre geworden.
Insgesamt steigen damit die Anforderungen an die Reinigung von Druckmaschinengehäusen kontinuierlich an. Sowohl im Bogenoffsetdruck mit UV-Druckfarben als auch im Heatset-Rollenoffsetdruck und beim Zeitungsdruck mit herkömmlichen Druckfarben lagern sich Aerosole an den Gehäusen der Druckmaschinen ab. Diese Ablagerungen können zu Druckfehlern infolge einer Verschleppung der Druckfarbe auf die zu bedruckenden Oberflächen führen.
Der Einsatz gegenwärtig verwendeter organischer Lösemittel zur Entfernung dieser stark haftenden Druckfarben bedingt kostenintensive Maßnahmen des Arbeits- und Umweltschutzes, außerdem sind die Reinigungsverfahren sehr kosten-, personal- und zeitintensiv. Wesentliche Voraussetzung zur wirtschaftlichen Erschließung dieses Marktpotentials für Reinigungsdienstleister sind daher ökologische und ökonomische Reinigungsverfahren zur Entfernung der Druckfarben.
Ziel des Projektes war die Entwicklung einer erneuerbaren Soil-Release-Beschichtung, die als temporäre Schutzschicht zwischen Maschinengehäuse und Druckfarbe aufgebracht wird. Die Schutzschicht sollte zusammen mit darauf abgelagerten Anschmutzungen mit einem zu entwickelnden wasserbasierten Reinigungsverfahren ohne Einsatz organischer Lösemittel entfernt werden können. Nach Entwicklung geeigneter mikroporöser thixotroper Soil-Release-Hydrogele und geeigneter Applizierverfahren für relevante Oberflächen wurden die Oberflächen mit typischen Druckfarben angeschmutzt und ein Reinigungsverfahren mit Behandlungsempfehlungen erarbeitet. Dabei wurde u.a. das Migrationsverhalten der Druckfarben in die Beschichtung, deren Wassergehalt, das Auftreten von Korrosion und der Einfluss des Feuchtmittels auf die mechanische Beständigkeit berücksichtigt.
Das entwickelte Soil-Release-Hydrogel wurde unter Praxisbedingungen in drei Betrieben erfolgreich erprobt. Selbst bei starker Anschmutzung über 6 Wochen konnten die Druckfarben mit dem entwickelten wasserbasierten Reinigungsverfahren von den Bauteilen entfernt werden. Der Zeitaufwand des wasserbasierten Verfahrens ist vergleichbar mit dem konventioneller lösemittelbasierter Verfahren. Die anfallenden Kosten sind jedoch niedriger und der Einsatz organischer Lösemittel entfällt. Die Forschungsarbeiten wurden vom wfk – Cleaning Technology Institute in Krefeld in Zusammenarbeit mit dem Fogra-Institut e.V., München, durchgeführt.
The research report is available on request from FRT.