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Fas­sa­den­rei­ni­gung auf der Basis se­gre­gie­ren­der Gel­netz­wer­ke

IGF 18607 N

Eine regelmäßige Fassadenreinigung ist für den Werterhalt eines Objektes unerlässlich. Insbesondere die Reinigung poröser Fassadenmaterialien stellt jedoch eine Herausforderung dar, da hartnäckige Verschmutzungen oft tief in derartige Baustoffe eindringen. Die Entfernung der fest haftenden Verschmutzungen ist mit den gegenwärtig verfügbaren Reinigungsverfahren nur unter hohem Personal- und Zeitaufwand möglich.

Im Projekt wurde daher ein neues Verfahren zur wirtschaftlichen Reinigung poröser Fassadenmaterialien unter Anwendung segregierender Gelnetzwerke entwickelt. Derartige segregierende Gelnetzwerke bestehen aus amphiphilen Polymeren und einer flüssigen Phase (Wasser oder schmutzspezifische Reinigungsmittel).

Segregierende Gelnetzwerke ändern ihren Vernetzungszustand in Abhängigkeit von externen Stimuli (mechanische Beanspruchung, UV-Bestrahlung). Hierdurch benetzen und durchdringen sie bei der Applikation das Fassadenmaterial vollständig (gering physikalisch vernetzter Zustand aufgrund der mechanischen Beanspruchung bei Applikation) und besitzen bei der Einwirkung eine gute Haftung (stark physikalisch vernetzter Zustand durch Wegfall der mechanischen Beanspruchung nach Applikation).

Durch eine an der Oberfläche initiierte Polymerisation können sie anschließend unter diffusionsgesteuerter Abtrennung (Segregation) chemisch vernetzt werden (chemisch vernetzter Zustand durch UV-Bestrahlung) und als fester Film durch geringe mechanische Beanspruchung manuell oder maschinell von der Fassadenoberfläche entfernt werden.

Die Reinigungswirkung segregierender Gelnetzwerke beruht auf dem amphiphilen Charakter der Polymere, die sich zwischen Fassadenmaterial und Schmutz schieben und die Schmutz-teilchen unter Einlagerung im Gelnetzwerk vom Fassadenmaterial ablösen können. Die eingelagerten Anschmutzungen werden bei der diffusionsgesteuerten Abtrennung mit aus dem Fassadenmaterial entfernt.

Unter Einsatz segregierender Gelnetzwerke wird somit eine hohe Schmutzentfernung und eine einfache Abtrennung von Reinigungsmittel und Anschmutzung aus den Fassadenmaterialien erreicht. Hierdurch wird eine effektive und schonende Fassadenreinigung ermöglicht.

Der Forschungsbericht ist auf Anfrage bei der FRT erhältlich.

Das Pro­jekt wur­de durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.