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At site-Quantifizierung von Fibrinrückständen auf medizinischen Instrumenten

IGF 21936 N

Medizinische Gelenk- und Hohlinstrumente stellen bei der Aufbereitung besonders hohe Anforderungen an die Reinigung. Die am schwierigsten zu entfernende Anschmutzung ist das Protein Fibrin, dessen Entfernung bisher nur durch eine zerstörende Prüfung kontrolliert werden kann.

Ziel des Forschungsvorhabens ist eine At site-Quantifizierung von Fibrin zur Routinekontrolle der Reinigung.

Die Quantifizierung basiert auf der selektiven Bindung von Fibrin durch ein Hybridmolekül bestehend aus einem mit dem Peptid CREKA gekoppelten Träger-Oligonukleotid, an das 10 thermisch abspaltbare Signal-Oligonukleotide gebunden sind. Nach Entfernung ungebundener Hybridmoleküle werden durch Erwärmung die Signal-Oligonukleotide abgespalten.

Diese lassen sich nach der Elution aus dem Instrument mittels eines zu entwickelnden thermisch regenerierbaren Flip up-Fluoreszenzindikators quantifizieren: auf einer mit Graphenoxid beschichteten Oberfläche sind mit Carbon Quantum Dots funktionalisierte Flip up-Oligonukleotide kovalent immobilisiert, die sich nach Bindung eluierter Signal-Oligonukleotide aufrichten (Flip up).

Nach Anregung mit geeignetem Licht wird ein Fluoreszenzsignal generiert und mittels einer einfachen Kamera und Bildauswertesoftware quantifiziert. Der Fluoreszenzindikator lässt sich durch Erwärmung etwa hundertmal regenerieren. Die At site-Quantifizierung ist hochsensitiv und ermöglicht auch bei kleinen Instrumenten den Nachweis anforderungsgerechter Reinigungswirkung (≤ 3 µg Fibrin/cm2).

Durch die neue Methode wird die Sicherheit bei der Instrumentenaufbereitung verbessert und das Risiko für Patienten reduziert.

Das IGF-Pro­jekt 21936 N der For­schungs­ver­ei­ni­gun­g Eu­ro­päi­sche For­schungs­ge­mein­schaft Rei­ni­gungs- und Hy­gie­ne­tech­no­lo­gie e.V., Cam­pus Fich­ten­hain 11, 47807 Kre­feld, wird über die AiF im Rah­men des Pro­gramms zur För­de­rung der in­dus­tri­el­len Ge­mein­schafts­for­schung und -ent­wick­lung (IGF) vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.