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Ent­wick­lung eines selbst be­gren­zen­den Pro­zes­ses zur La­ser­strah­l­ent­schich­tung tem­po­rä­rer Pfle­ge­be­fil­mun­gen von Fuß­bo­den­be­lä­gen

IGF 16241 BG

 

Die Auf­brin­gung tem­po­rä­rer po­ly­me­rer Pfle­ge­be­fil­mun­gen auf elas­ti­sche Bo­den­be­lä­ge ist eine wich­ti­ge Vor­aus­set­zung zur Er­hö­hung der Nut­zungs­dau­er und zur Ge­währ­leis­tung op­ti­ma­ler Ge­brauchs­ei­gen­schaf­ten. Pfle­ge­be­fil­mun­gen be­wir­ken neben der Ver­bes­se­rung der Rei­ni­gungs­ei­gen­schaf­ten auch eine Ver­rin­ge­rung des Ver­schlei­ßes. In Ab­hän­gig­keit von der Be­an­spru­chung ist von Zeit zu Zeit eine Grund­rei­ni­gung und Neu­be­fil­mung der Bo­den­be­lä­ge un­um­gäng­lich. Bei der her­kömm­li­chen Grund­rei­ni­gung wer­den wäss­ri­ge Sys­te­me mit hohem Che­mi­ka­li­en­ein­satz ver­wen­det. Vor der Neu­be­fil­mung des Bo­den­be­la­ges sind lange Trock­nungs­zei­ten er­for­der­lich, die zu er­heb­li­chen Ver­zö­ge­run­gen im Be­triebs­ab­lauf des Ge­bäu­de­be­trei­bers füh­ren.

Zur Über­win­dung die­ser Nach­tei­le wurde im Rah­men eines FRT-For­schungs­pro­jek­tes ein ef­fek­ti­ves und wirt­schaft­li­ches Ver­fah­ren unter Ein­satz eines In­fra­rot-La­sers (Nd:YAG, 1064 nm) zur Ent­fer­nung tem­po­rä­rer Pfle­ge­be­fil­mun­gen von elas­ti­schen Bo­den­be­lä­gen ent­wi­ckelt. Dabei wird eine Schä­di­gung der Deck- bzw. Nutz­schicht des Bo­den­be­lags durch die La­ser­be­hand­lung ver­hin­dert, indem die Pfle­ge­dis­per­si­on so mo­di­fi­ziert wird, dass sie die ein­fal­len­de La­ser­strah­lung voll­stän­dig ab­sor­biert und re­flek­tiert. Diese phy­si­ka­li­schen Pro­zes­se füh­ren zu einer ge­ziel­ten lo­ka­len Ver­damp­fung der Pfle­ge­be­fil­mung ober­halb des Bo­den­be­lags. Die Mo­di­fi­ka­ti­on der Pfle­ge­dis­per­sio­nen er­folgt durch Zu­ga­be spe­zi­el­ler IR-Ab­sor­ber und IR-Re­flek­to­ren, die im Wel­len­län­gen­be­reich des ein­ge­setz­ten La­sers ma­xi­ma­le Ab­sorp­ti­on bzw. Re­fle­xi­on auf­wei­sen. Der selbst­be­gren­zen­de Cha­rak­ter des ent­wi­ckel­ten Ent­schich­tungs­ver­fah­rens wird au­ßer­dem durch spe­zi­el­le (in­tu­mes­zie­ren­de) Sub­stan­zen un­ter­stützt. Diese wer­den durch die La­ser­strah­lung in Koh­len­di­oxid und Was­ser um­ge­wan­delt und tra­gen somit zu einer „Ab­spren­gung“ der um­ge­ben­den Po­ly­mer­schich­ten bei. Das neue La­ser­ent­schich­tungs­ver­fah­ren ist was­ser- und ab­was­ser­frei und be­nö­tigt im Ge­gen­satz zu den her­kömm­li­chen Ent­schich­tungs­ver­fah­ren keine ag­gres­si­ven Che­mi­ka­li­en. Durch den Weg­fall der bei den bis­he­ri­gen wäss­ri­gen Ent­schich­tungs­ver­fah­ren not­wen­di­gen lan­gen Trock­nungs­zei­ten kann die Neu­be­fil­mung der Bo­den­be­lä­ge un­mit­tel­bar nach der Ent­schich­tung er­fol­gen. Der Be­triebs­ab­lauf der Ge­bäu­de­be­trei­ber wird daher nur in ge­rin­gem Maße ge­stört, so dass die Ak­zep­tanz des La­ser­ent­schich­tungs­ver­fah­rens bei den Kun­den der Ge­bäu­de­rei­ni­gungs­un­ter­neh­men er­höht wird und neue Markt­po­ten­tia­le er­schlos­sen wer­den kön­nen. Gleich­zei­tig kön­nen Be­rei­che, die ma­schi­nell un­zu­gäng­lich sind, wirt­schaft­lich grund­ge­r­ei­nigt wer­den, da eine ef­fek­ti­ve Ent­schich­tung im Ver­gleich zu den her­kömm­li­chen wäss­ri­gen Ver­fah­ren mit we­sent­lich ge­rin­ge­rem Per­so­nal­ein­satz mög­lich ist. Die For­schungs­ar­bei­ten wur­den vom wfk – Clea­ning Tech­no­lo­gy In­sti­tu­te in Kre­feld in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Lehr­stuhl für La­ser­tech­nik der RWTH Aa­chen (LLT) und dem For­schungs­in­sti­tut für Leder und Kunst­stoff­bah­nen gGmbH (FILK), Frei­berg, durch­ge­führt.

Das IGF-Pro­jekt 16241 BG der For­schungs­ver­ei­ni­gung Eu­ro­päi­sche For­schungs­ge­mein­schaft Rei­ni­gungs- und Hy­gie­ne­tech­no­lo­gie e.V., Cam­pus Fich­ten­hain 11, 47807 Kre­feld, wurde über die AiF im Rah­men des Pro­gramms zur För­de­rung der in­dus­tri­el­len Ge­mein­schafts­for­schung und -ent­wick­lung (IGF) vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Tech­no­lo­gie auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.

 

Der For­schungs­be­richt ist auf An­fra­ge bei der FRT er­hält­lich.

Das Pro­jekt wur­de durch das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kli­ma­schutz auf­grund eines Be­schlus­ses des Deut­schen Bun­des­ta­ges ge­för­dert.