Optochemische Pflegebefilmungen zur Kontrolle der Oberflächenbenetzung bei Reinigungs- und Desinfektionsprozessen
IGF 18300 N
In hygienisch anspruchsvollen Bereichen ist es aufgrund der steigenden hygienischen Anforderungen unverzichtbar, die Qualität von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen zeitnah zu kontrollieren und zu dokumentieren. Um eine ausreichende Desinfektion und Schmutzentfernung zu gewährleisten, ist eine vollständige Benetzung der gesamten behandelten Oberfläche zwingend notwendig. Derzeit lässt sich die Benetzung von elastischen Bodenbelägen jedoch nicht während des Wischvorgangs nachvollziehen.
Zur Überprüfung der Qualität von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen werden routinemäßig Endproduktkontrollen mit Hilfe von Abklatschplatten vorgenommen. Die Probenahme erfolgt nur stichprobenartig und die Abklatschplatten müssen anschließend durch externe, mikrobiologische Fachlaboratorien inkubiert und ausgewertet werden, was mindestens zwei Tage beansprucht und zu hohen Kosten führt. Aufgrund der langen Untersuchungsdauer können ggf. erforderliche Korrekturmaßnahmen bei Reinigung und Desinfektion nur mit großer zeitlicher Verzögerung erfolgen.
Im Rahmen des Projektes wurde daher ein neues Verfahren zur Kontrolle der Oberflächenbenetzung elastischer Bodenbeläge während des Wischvorgangs auf der Basis optochemischer Pflegebefilmungen entwickelt. Die optochemischen Pflegebefilmungen basieren auf Lösungsmittel-responsiven Kern-Schale-Latexpartikeln, die bei Kontakt mit Reinigungs- und Desinfektionsmittellösungen eine reversible Änderung ihrer Fluoreszenz zeigen.
Durch Anwendung optochemischer Pflegebefilmungen lässt sich die Benetzung einer Oberfläche unter Einsatz einer kostengünstigen UV-Handlampe visuell sichtbar machen und somit die Applikation ausreichender Reinigungs- und Desinfektionsmittelmengen auf der behandelten Fläche während des Wischvorgangs sicherstellen.
Der Forschungsbericht ist auf Anfrage bei der FRT erhältlich.